Trauerarbeit
... und warum sie so wichtig ist ...
Das Gefühl Trauer ist eine der intensivsten Emotionen, die wir empfiden können. Jeder Mensch wird sie anders erleben und damit umgehen. Wie Trauer verarbeitet wird, kommt häufig auf persönliche Erfahrungen, das kulturelle Umfeld und religiöse Ansichten an. Aööem voran ist es aber am Wichtigsten, dass sie verarbeitet wird. Deshalb ist es so essenziell, Trauernde ganz individuell zu unterstützen und sie auf ihrem Weg zurück in ein normales Leben zu begleiten.
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Die 4 Phasen der Trauer
Es gibt viele Forscher und Forscherinnen, die sich mit den Phasen der Trauer auseinandergesetzt haben. Ein aktuelles Modell stammt von der Schweizer Psychologin Verena Kast. Sie hat die vier Phasen der Trauer folgendermaßen definiert:
- - Nicht-Wahrhaben-Wollen: Auf den Tod eines geliebten Menschen folgt der Schock. Angehörige wollen oder können nicht glauben, was passiert ist. Oft wird der Tod verleugnet. Manche reagieren fast apathisch, während andere die Kontrolle verlieren.
- - Aufbrechende Emotionen: Gefühle wie Schmerz, Zorn oder Traurigkeit kommen intensiv zum Vorschein. Es gibt keine „falsche“ Reaktion auf den Tod, solange man andere und sich selbst nicht verletzt. Gefühle nicht zu unterdrücken, ist in dieser Phase wichtig, damit sie verarbeitet werden können.
- - Suchen und Sich-Trennen: Man setzt sich Erinnerungen, Erlebnissen, Orten oder Dingen aus, die mit der verstorbenen Person zu tun haben. Diese können positiv oder negativ sein. Es geht um die Verarbeitung der eigenen Gefühle und Gedanken, um selbst in eine neue Lebensphase eintreten zu können.
- - Neuer Selbst- und Weltbezug: Trauernde können nun mit dem Tod der geliebten Person abschließen. Das bedeutet nicht, dass sie vergessen wird, sondern dass ein normales Leben wieder möglich ist.
Auch wenn sich Gefühle bei Trauernden ähneln, wirkt sich Trauer individuell unterschiedlich aus. Reihenfolge, Dauer und Intensität der Phasen sind nicht bei allen Menschen gleich. Zudem muss nicht jede Phase durchlaufen werden.
Nicht verarbeitete Trauer führt zu langanhaltender Problematik, zu insolation und vielem mehr. Ein häufiges Problem an der Trauerarbeit ist der gesellschaftliche Stellenwert dessen. So wird von Trauernden häufig erwartet das diese nach nur wenigen Wochen vollumfänglich wieder im Arbeitsleben aber auch im privaten Umfeld interaggieren. Die Trauer als Bestandteil des Menschen mit allen Höhen und Tiefen wird so manches Mal unberücksichtigt zur Seite gestellt.
Was kann man raten?
- Lassen sie sich in ihrer Trauerarbeit nicht in gesellschaftlichen Schubladen stecken, sondern gehen ihren Weg damit
- Vertrauen sie sich Menschen an die sie dabei unterstützen egal wie lange dieser Prozeß dauert
- holen sie sich auch professionelle Unterstützung